Orfeo & Majnun

„Orfeo & Majnun“ ist ein integratives, interkulturelles und mehrsprachiges Musiktheaterprojekt, das mit einem partizipativen Community-orientierten Ansatz entwickelt wurde. Das von Interdisziplinarität geprägte Projekt ist von 2017 bis 2019 vom Wiener Konzerthaus in Kooperation mit der Brunnenpassage sowie Basis.Kultur.Wien für Österreich umgesetzt sowie in sechs weiteren EU-Ländern durchgeführt worden.

Inhaltlich bezieht sich „Orfeo & Majnun“ auf aktuelle soziale, kulturelle und städtische Herausforderungen und beteiligte Gemeinschaften, Künstler:innen und Gruppen, die von sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Der antike griechische Mythos von Orfeo und Eurydike wurde mit der berühmten Beduinen-Liebesgeschichte von Layla und Majnun in einem facettenreichen Workshop-Prozess mit Bürger:innen aller Generationen und Hintergründe verschmolzen. Liebe, Sehnsucht, Verlust, Natur, Musik und Poesie sind einige der Elemente, die diese beiden Geschichten mit Vitalität, Leidenschaft und Menschlichkeit erfüllen. Es ist auch ein Spiel der Dualität, der Unterschiede und Ähnlichkeiten, der Erforschung verschiedener Kulturen und Parallelen. Alle teilnehmenden Einrichtungen verband die Mission, Kultur für alle Menschen zugänglich zu machen. Neben einer mehrsprachigen Musiktheaterproduktion, die Laien gemeinsam mit professionellen Musiker:innen auf die Bühne brachte, hatten Teilnehmer:innen des Projekts die Möglichkeit, sich in künstlerischen Workshops auf verschiedenste Art und Weise kreativ zu verwirklichen.

Die Ergebnisse wurden beim Parcours im Rahmen des StraßenKunstFests am Yppenplatz zu einem großen Gesamtkunstwerk vereint und präsentiert. Ein weiterer Teil des Projekts bestand aus Symposien zu den Themen „Kultur und Gesellschaft“, „artistic research“, „Musikvermittlung aus Leidenschaft“ und „Soziale Räume“. Den Abschluss des Projekts bildete das neu komponierte Musiktheater „Orfeo & Majnun“ (Komposition: Dick van der Harst, Moneim Adwan, Howard Moody / Libretto: Martina Winkel) im Großen Saal des Wiener Konzerthauses. Die auf Deutsch, Englisch und Arabisch gesungene Oper brachte nicht nur Laien und professionelle Musiker:innen gemeinsam auf die Bühne, sondern auch klassische europäische Instrumente mit jenen der orientalischen Kultur zusammen.